Delta-Mechanismen im Quellsystem (SAP BW): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. September 2017, 15:20 Uhr
Quelle: Delta-Management in SAP NetWever BW (Knapp, 2011)
Delta-Queue der Service API
Eigenschaften der Delta-Queue
- Speicherort für neue und geänderte Datensätze
- Speichert das aktuelle und das letzte Delta
- Versorgt mehrere BW-Zielsysteme
Vorsicht Beim Löschen von Delta-Queues ist eine erneute Initialisierung notwendig. Dies kann lange dauern oder mit Schwierigkeiten verbunden sein, falls der Zugriff auf das Quellsystem eingeschränkt ist.
Speicherort für neue und geänderte Datensätze
- RSA7 zeigt die LUWs (Logical Units of Work) pro DataSource und Quellsystem an
- ROOSPRMSC enthält den Status der Delta Queue
- Daten der Delta-Queue sind jeweils zu LUWs gebündelt in der Tabelle TRFCQOUT gespeichert
- ARFC*-Felder der Tabelle TRFCQOUT bestimmen eine LUW
- Daten der LUWs sind in der Tabelle ARFCSDATA gespeichert
- Status der LUW ist in der Tabelle ARFCSSTATE gespeichert
Speicherung des aktuellen und letzten Delta
- Letztes Delta wird angefordert bei Abbruch im BW-System → Entspricht "Repeat-Delta"
Versorgung mehrerer BW-Zielsysteme
- Eine Delta-Queue pro Zielsystem - selbst bei gleicher DataSource
Logistik-Extraktion
- LIS
- Logistik-Informations-System
Grundsätze
- Jede Applikation hat eine zweistellige Nummer → Einsehbar unter Transaktion LBWE
- Jeder Applikation ist eine Extraktstruktur zugordnet
- Auf dieser Basis werden DataSources generiert
- Arbeiten mit LIS-Kommunikationsstrukturen
LIS-Extraktoren erfordern eine Delta-Initialisierung bzw. ein Full-Update vor der Delta-Anforderung.
Delta-Initialisierung / Full-Update
Dient der Bereitstellung der Delta-Queue. Vorgehen
- Befüllen der Neuaufbautabellen: Transaktion SBIW → Datenübertragung ins SAP BW → Einstellungen für anw.-spez. DataSources → Logistik → Verwaltung Extraktstrukturen → Initialisierung
- Delta-Initialisierung oder Full-Update durchführen
Nach einer Initialisierung oder einem Full-Update wird die Neuaufbautabelle nicht mehr benötigt. Um die Datenkonsistenz zu gewährleisten, ist eine Transaktionssperre in der Logistik-Applikation für den Neuaufbau notwendig.
Verbuchungsmethoden
Daten fließen aus den Logistik-Tabellen in die Delta-Queue mit Hilfe der Verbuchungsmethoden.
Typ | Beschreibung |
---|---|
V1 | Zeitkritisch - Verbuchung sofort |
V2 | Nicht zeitkritisch |
V3 | Sammellauf, der V2-Verbuchungen zusammenfasst |
Es gibt folgende Verbuchungsmethoden:
Verbuchungsmethode | Verbuchungsmethode | Verbuchungstabellen | Beschreibung |
---|---|---|---|
Serialisierte V3-Verbuchung | V3 | Ja | Nicht mehr im Einsatz; Sprachabhängig; Eine LUW pro Sprachwechsel, im Extremfall eine LUW pro Datensatz |
Unserialisierte V3-Verbuchung | V3 | Ja | Sprachabhängig; V3-Sammellauf per Report RSM13005, um Daten in die Delta-Queue zu schreiben. Im Extremfall eine LUW pro Sprache |
Delta Direkt | V1 | Keine | Eine LUW pro Sprache |
Delta Queued | V1 | Ja, als Extraktionsqueue | Extraktionssammellauf für Delta Queued-Verfahren notwendig, um Daten aus Extraktionsqueue in Delta-Queue zu schrieben |
Generische Extraktoren
Generische Extraktoren können basieren auf:
- Tabellen
- Views
- SAP-InfoSets
- Funktionsbausteinen
Begriffsdefinitionen
- Generisches Delta
- Implementierung eigener Delta-Verfahren
- Generische Datenextraktion
- Entwicklung eigener Extraktoren
Definition der Delta-Inhalte
Es muss festgelegt werden, in welcher Form die Delta-Datensätze erstellt werden. Möglichkeiten:
Variante | Delta-Verfahren |
---|---|
Neuzustand für veränderte Datensätze | AIE |
Additives Delta | ADD |
Die Einstellung muss also entsprechend den in der Datenquelle vorliegenden Daten ausgewählt werden.
Sicherheitsintervalle
FI-Extraktoren arbeiten immer mit einem Sicherheitsintervall von zwischen 30 und 120 Minuten. In FI ist es besonders wichtig, jeden Beleg ins BW-System zu bekommen. Daher haben kritische Applikationen, wie z. B. FI, bereits einen vorgestellten Sicherheitsintervall.
Sicherheitsintervalle können
- Untergrenze
- Obergrenze haben
Fortgeschrittene Techniken der Delta-Extraktion
Delta mit Business Transaction Events / BTEs (todo)
- Business Transaction Events
- Anschluss von Zusatzprogrammen an SAP-Systeme
- Wird hauptsächlich im FI-Bereich genutzt
- Ermöglicht individuelle Befüllung der Delta-Queue im Quellsystem
Schnittstelle | Beschreibung |
---|---|
Publish&Subscribe Schnittstelle |
|
Prozessschnittstelle |
|
Konzept
- Produkt für BTE erstellen
- Funktionsbaustein im Produkt aufrufen → Passende Funktionsbausteine im SAP Standard vorhanden
- Delta-Queue mit Funktionsbaustein füllen
Ablauf
- Beleg wird angelegt
- Business Transaction Event wird ausgelöst
- BTE-Produkt wird getriggert
- Funktionsbaustein wird vom BTE-Produkt gestartet
- Abruf im BW durch Delta-Mechanismen
Delta mit Funktionsbausteinen (todo)
Funktionsbaustein | Beschreibung | Deltafähig | SAP Support |
---|---|---|---|
RSAX_BIW_GET_DATA |
Vollständiges F1-Interface | Ja | Nein |
RSAX_BIW_GET_DATA_SIMPLE |
Einfaches Template mit einfachem F2-Interface | Nein | Ja |
ALE-Fortschreibungszeiger (todo)
- ALE
- Application Link Enabling
Eigenschaften
- Ermöglicht Stammdatenattribute und -texte über Delta-Extraktion zu selektieren
- Entspricht Delta-Typ A
- Ist eine relativ alte Implementierung
Voraussetzungen
- Die Transaktion, die Daten anlegt, ändert, löscht muss an die Änderungsbelegfortschreibung angeschlossen sein.
- Viele SAP ERP-Tabellen sind bereits an die Änderungsbelegfortschreibung per Änderungszeiger angeschlossen
- Tabelle
TCDOB
zeigt alle vorhandenen Änderungsbelegobjekte für alle Tabellen an → FeldTABNAME
auf den Tabellennamen filtern um zu sehen, ob ein Anschluss besteht.
RDA / Realtime Data Acquisition
Damit ist gemeint, Daten aus Quellsystemen mit einer hohen Frequenz abzuholen. Die höchste Frequenz liegt bei einem Abruf pro Minute.
Dafür werden offene Requests erstellt. Damit wird sichergestellt, dass nicht jede Minute ein neuer Request erzeugt wird. Mit den Daten kann normal weiter gearbeitet werden.
Im Business Content von SAP gibt es bisher nur sehr wenige Realtime-fähige DataSources.
Eine DataSource ist Realtime-fähig, wenn in der Tabelle ROOSOURCE im SAP-Quellsystem in der Spalte REALTIME ein X steht.
REALTIME in ROSOURCE kann auch manuell gesetzt werden, ist jedoch von SAP nicht supportet.
Delta mit Flatfiles, DB-Connect, Universal Data Integration
Für alle drei Typen DataSource sehr ähnlich.
Anlage findet direkt in Data Warehouse Workbench (RSA1) statt.
DataSources für Flatfiles, DB Connect und UDI können enthalten:
- Bewegungsdaten
- Stammdatenattribute
- Stammdatentexte
- Segmentierte Daten (Ab SAP Netweaver BW 7.30)
- Hierarchien (Ab SAP Netweaver BW 7.30 mit 7.x-DataSources möglich)
Flatfiles
Verfügbare Deltatypen:
Typ | Beschreibung |
---|---|
FIL0 | Delta mit After-Images |
FIL1 | Delta mit Delta-Images |
Delta nur über Full-Upload (ODS oder InfoPackage-Selektion) |
Besonderheit:
- Die in der DataSource angegebene Datei muss nicht die endgültige später verwendete Datei sein. Sie wird vielmehr als Vorlage für die Felder der DataSource verwendet.
- Die Datei zur Datneextraktion wird im InfoPackage gepflegt
DB Connect
Zu folgenden Systemen möglich:
- IBM DB2/390
- IBM DB2/400
- IBM/DB6
- Informix
- SAP MaxDB
- Microsoft SQL Server
- Oracle
Für andere Systeme kann der DB Connect nicht genutzt werden. In solchen Fällen muss die Universal Data Integration (UDI) Schnittstelle genutzt werden.
UDI / Universal Data Integration
Voraussetzung: SAP NetWeaver Application Server Java (AS Java)
Für BI-Java stehen folgende Konnektoren zur Verfügung:
- JDBC-Konnektor: Java Database Connectivity (JDBC) ist die Standard-Java-Schnittstelle für relationale DBMS
- ODBO-Konnektor: OLE DB for OLAP: Standard von Microsoft zur Anbindung multidimensionaler OLAP-Datenquellen, z. B. Microsoft Analysis Services
- XMLA-Konnektor: XML for Analysis: Von Microsoft entwickelter Standard
- SAP-Query-Konnektor: Zugriff auf InfoSets aus SAP-Quellsystemen
Delta-Extraktion aus Webservices (todo)
Webservice-DataSources sind keine Datenquellen im eigentlichen Sinne, sondern Datenempfänger (im BW-System) → Push-Verfahren
Ein externe Applikation sendet Daten an die Webservice-DataSource.
Webservice-DataSources werden in der Data Warehousing Workbench (RSA1) gepflegt. Es gibt dafür ein eigenes Quellsystem (?).
Ein InfoPackage kann zur Webservice-DataSource angelegt werden, ähnlich zur RDA, zur Steuerung der offenen Requests . Ein Schwellwert (Zeit oder Anzahl Datensätze) steuert, wann der Request in der PSA geschlossen wird.
Kann mit RDA kombiniert werden.
FIL0- und FIL1-Delta-Verfahren empfohlen. Andere können zwar verwendet werden, jedoch gibt es dann Warnungen.
SAP BW als Quellsystem
- Data Mart Interface
- Schnittstelle zu einem SAP BW-System, welches als Quelle für BW fungiert
Export DataSource
- Bei InfoCubes wird diese generiert durch Rechtsklick auf den InfoCube → Export Datasource generieren
- Bei DSOs wird diese automatisch beim aktivieren erstellt. Dies ist noch ein Verhalten aus BW 3.x
Delta-Verfahren im Data Mart Interface
Datenquelle | Delta-Verfahren | Beschreibung |
---|---|---|
DSO | DSO |
|
InfoCube | CUBE |
|
Delta-Mechanismen für SAP BusinessObjects Data Services
Quellsystemtyp: DataServices
Anlage wie bei allen anderen DataSources.
Mögliche Delta-Verfahren: FIL0
und FIL1